El pasado miércoles 22 de noviembre se desarrolló una excelente charla sobre la “Juventud y la República Democrática Alemana” por el Sr. Rüdiger Sielaff, Director del Centro de Análisis de Documentación del Ministerio de Seguridad de Estado de la ex Alemania Democrática (ex DDR). Se trató de una valiosa oportunidad para nuestros alumnos de escuchar la historia en primera persona.

Es war uns eine große Freude und Ehre, den Schülerinnen und Schülern zum Ausklang des Schuljahres am Instituto Ballester eine ganz besondere Möglichkeit zu bieten, Geschichte sozusagen live zu erleben und zu lernen. Am Mittwoch, den 22. November 2017, besuchte uns Rüdiger Sielaff, der derzeitige Leiter der Außenstelle des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit der ehemaligen DDR (BStU) in Frankfurt (Oder.)


Historienfilme wie „Marie Antoinette“ oder „Bridge of Spies“, historisch anmutende Serien wie „Game of Thrones“, „Rome“ oder auch „Narcos“, ja ganze Mittelalter-Festivals erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Leider ist es um den schulischen Geschichtsunterricht nicht ganz so gut bestellt, so anschaulich und kompetenzorientiert dieser auch gestaltet sein mag. Gerade bei länger zurückliegenden, aber auch Themen der jüngeren Geschichte kommt man nicht um die bei Schülerinnen und Schülern meist wenig beliebte Lektüre der Originalquellen herum. Und diese erzeugt nicht unbedingt immer die von den Geschichtsdidaktikern schon lange geforderte Betroffenheit, die für historisches Lernen doch so förderlich wäre.

Daher war es uns eine besondere Freude und Ehre, den Schülerinnen und Schülern zum Ausklang des Schuljahres am Instituto Ballester eine ganz besondere Möglichkeit zu bieten, Geschichte sozusagen live zu erleben und zu lernen: Am Mittwoch, den, 22. November 2017, besuchte uns Rüdiger Sielaff, der derzeitige Leiter der Außenstelle des Bundebeauftragten für die Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit der ehemaligen DDR (BStU) in Frankfurt (Oder).

Gerade die Aufarbeitung dieses Kapitels der jüngeren deutschen Geschichte profitiert von den Zeitzeugen. Als ehemaliger Bürger der DDR erlebte Sielaff selbst die Repression und Willkür der Stasi: Zweimal versuchte er aus der DDR zu fliehen, erlebte die Inhaftierung seines Bruders und durfte nicht studieren. 1986 wurde er schließlich auf Antrag „ausgebürgert“.

Nach einer kurzen Einleitung auf Spanisch berichtete er unseren Schülerinnen und Schülern auf sehr bewegende und eindrückliche Art und Weise, was es bedeutete, in der damaligen DDR zu leben. Als er im Alter der meisten Zuhörerinnen und Zuhörer war, habe er geglaubt, sein Land, die DDR niemals verlassen zu können – Länder wie Argentinien lagen in weiter Ferne, seine Jugend sei geprägt gewesen von Enge, Auswegslosigkeit und sehr begrenzten Handlungsspielräumen. Durch einem kurzen mitgebrachten Film lockerte Sielaff seinen Vortrag auf und verdeutlichte den Schülerinnen und Schülern die Dimension und das Funktionieren der Mauer, unter deren Allgegenwart er aufgewachsen ist. Gerne hätte auch er ein Auslandssemster absolviert oder als Aupair im Ausland gearbeitet – diese Möglichkeiten waren ihm nicht gegeben.

Die Mauer von außen, die Stasi von innen seien die Garanten für das Funktionieren der DDR gewesen. Wie in den meisten repressiven Systemen gab es auch in der DDR keine freien Wahlen, zensierte Presse, verbotene Bücher und Musik. Gerade diesbezüglich hatte die Stasi natürlich immer ein wachsames Auge und ein offenes Ohr; bei Sielaff beispielsweise sein direkter Banknachbar aus der Schule, wie er seiner Akte später entnehmen konnte. Auf die Frage einer Schülerin, was er in seiner Jugend vermisst habe, antwortet Sielaff, dass ihm vor allem Leichtigkeit und Freiheit fremd gewesen wären, ebenso die Tatsache sich nie wirklich frei äußern zu können. Schließlich bestand immer die Möglichkeit, dass eben die Stasi – im Volksmund damals “Firma” genannt – mithörte. Und auch nach dem Mauerfall war die Angst nicht sofort verschwunden, die Rückkehr in die ehemalige DDR war überschattet von der Befürchtung: Was, wenn die Mauer wieder aufgebaut würde? Sicherheitshalber fuhr daher Sielaff erstmal alleine, seine Frau bleib im Westen.

Die anschauliche Schilderung dieser sehr persönlichen und prägenden Erlebnisse unterstützen auch das eindringliche, abschließende Plädoyer, dass er nach dem “unter die Haut gehenden Bericht” – so Schulleiter Ulrich Lohrbach – am Ende an die Schülerinnen und Schüler richtete, ganz im Zeichen der für ihn mit seiner Tätigkeit verbundenen Ziele der „Diktaturprophylaxe und Demokratiepflege“: Demokratie sei sicherlich nicht einfach, eher oft anstrengend, da es Mitwirkende brauche, denn eine Demokratie sei nicht selbstverständlich – aber es gäbe keine Alternative. “Ihr seid diejenigen, die die Demokratie hochhalten und seid verantwortlich dafür – sonst gestalten andere für euch,” so die mahnenden Worte zum Abschluss.

Nach der Vorbereitung im Unterricht war dieses persönliche Erleben, die direkte Begegnung natürlich ein Highlight. Schließlich hat man nicht jeden Tag die Gelegenheit, mit einem Zeitzeugen ins Gespräch zu kommen. Wir danken Herrn Sielaff herzlich für seinen Besuch und sind überzeugt davon, dass er auch bei den Schülerinnen und Schülern nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.