Die Konsolidierungsphase

1930, acht Jahre nach der Gründung des Deutschen Schulvereins Villa Ballester, übernahm Herr Martin Lange die Leitung der Schule. Es wurden fünf neue Klassenzimmer, eine Turnhalle und neue Sanitäranlagen eingeweiht. Herr Lange widmete sein Leben der Entwicklung und dem Wachstum der Schule. Die Schule wurde bald zu einem Gemeinde- und Kulturzentrum für die deutschsprachige Gemeinschaft der umliegenden Gegend.

Anfang der 1930er Jahre wurde Argentinien von der Wirtschaftskrise, die die ganze Welt erfasste, schwer getroffen. Mit dem Ziel, durch die Werbung von Betrieben, Unternehmen und Fachleuten aus der Gemeinschaft, Mittel für die Schule zu beschaffen, wurde 1930 mit dem Druck eines Schuljahrbuchs begonnen, das heute als „Schulfenster“ bekannt ist.

1931 wurde die sechste Klasse mit sieben Schülern/Schülerinnen eröffnet. Andererseits begannen die Schüler/-innen an einer großen Sportveranstaltung, dem „Fest der Jugend“, teilzunehmen, die unter deutschen Schulen ausgetragen wird.

Die Ex-Schüler/-innen wollten weiterhin den Kontakt zu ihren Schulkameraden und zur Schule aufrechterhalten. Bei einem Treffen Mitte 1932 wurde beschlossen, den Verein ehemaliger Schüler/-innen zu gründen, der bis heute unter dem Namen Ballester Alumni besteht.

Eine der größten Attraktionen der Schule war ihr vierstimmiger Kinderchor, der mit großem Erfolg Konzerte in Kinos, Theatern und Radiosendern veranstaltete. Die Anerkennung dieses Chores führte Jahre später zu Auftritten bei wichtigen Besuchen und renommierten Veranstaltungen, sowohl in der Schule als auch in Einrichtungen der deutschen Gemeinschaft.

Bis 1936 wurde die Schule allgemein „Ballesterschule“ genannt. Im April 1936 wurde beschlossen, der Schule einen offiziellen Namen zu geben. Der Namensgeber sollte eine Persönlichkeit der deutschen Geschichte sein. Man entschied  sich für den deutschen Staatsmann  Otto von Bismarck. Daher hieß die Schule von nun an „Bismarckschule“. Bis heute erinnert das Wappen der Schule an den ursprünglichen Namen, indem es die Eichenblätter und das Kleeblatt des Bismarck’schen Familienwappens enthält.

Der Deutsche Schulverband erbaute in der Ortschaft Verónica ein Schullandheim für die Schüler/-innen aller deutschen Schulen in Groß Buenos Aires, das 1937 eingeweiht wurde. Seitdem genießen die Schüler/-innen ihren Aufenthalt im Landheim und das Lernen aus dem direkten Kontakt mit der Natur.

Am 20. Oktober 1937 erhielt der Deutsche Schulverein Villa Ballester per Dekret die Rechtsfähigkeit.